Alles folgt bestimmten Farbschemata!
Farben wecken Emotionen! Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Stoppschilder rot sind, Wasserflaschen meist blau etikettiert und Bioprodukte grün verpackt werden? Wenn Sie eine Weile gezielt die Farben in Ihrer Umgebung beobachten, werden Sie feststellen, dass die meisten Produkte aus dem Alltag ganz bestimmte Farbschemata aufweisen. Und das ist kein Zufall. Forscher analysieren bereits seit über einem Jahrhundert gezielt die Wirkung von Farben in unserem Alltag. Die gesammelten Erkenntnisse ermöglichen es uns heute, Kunden mittels so genannten Farbleitsystemen gezielt zu manipulieren.
Farbwirkung: der Schlüssel zu unseren Emotionen
Im Kindesalter bereits erfahren wir, wie wir bestimmte Farben zu interpretieren haben. Gerade die Farbe Rot lernen wir früh emotional aus mehreren Blickwinkeln kennen. Sie steht einerseits für Feuer und Blut, andererseits für Aufregung, Liebe und Geborgenheit. Das menschliche Gehirn versucht, die aus unseren Erfahrungen gesammelten Farbassoziationen auch auf diejenigen Objekte zu übertragen, die in einem völlig anderen Kontext stehen – beispielsweise auf Webseiten. Dadurch fallen uns rot eingefärbte Buttons schneller auf als blaue. Grüne Bereiche vermitteln positive Gefühle, da sie häufig erfolgreiche Interaktionen signalisieren. Die Webdesigner in unserer Agentur behalten diese Informationen stets im Hinterkopf, während sie einen Firmenauftritt gestalten.
Die durch verschiedene Farben geweckten Emotionen lösen beim Betrachten instinktive Reaktionen aus, die nur schwer bis überhaupt nicht zu unterdrücken sind. Nutzt man diese bewusst, kann man den Blick des Betrachters gezielt lenken und wichtige von weniger wichtigen Inhalten optisch trennen.
Farbleitsysteme haben Tradition
Schon vor der Einführung des Internets lenkte man das Verhalten der Menschen über so genannte Farbleitsysteme. Das wohl bekannteste Farbleitsystem begegnet uns heute noch jeden Tag: Die Auszeichnungen auf Straßenschildern, der Fahrbahn, Ampeln und Autos leiten uns Tag für Tag sicher durch den Straßen- und Stadtverkehr. Wir haben aus vielen Erfahrungen gelernt, was verschiedene Farben auf den Schildern zu bedeuten haben und wie darauf zu reagieren ist. Auch auf großen Messegeländen werden beispielsweise Messehallen mit individuellen Farbtönen versehen und wichtige Wege ähnlich wie im Straßenverkehr markiert. Das erleichtert die Navigation auf den großen Geländeflächen.
Aufmerksamkeit über Farbleitsysteme lenken
In den genannten Beispielen geht es hauptsächlich darum, große Menschenmengen zu navigieren. Im kleineren Maßstab leitet man hingegen den Blick des Betrachters beim Navigieren über eine Broschüre oder eine Webseite. Potenziellen Interessenten geht es in erster Linie darum, schnell an die Informationen zu gelangen, nach denen sie gerade suchen. Nichts ist frustrierender, als eine Internetseite aufzurufen und nicht nachvollziehen zu können, wo welche Informationen zu finden sind. Viele Webseiten-Betreiber verpassen es hier, deutlich zu machen, was auf der eigenen Webseite vermittelt werden soll. Bilder beispielsweise eignen sich ideal, um auf den ersten Blick das Thema der Seite zu verdeutlichen und dem Auge einen ersten markanten Orientierungspunkt zu bieten. Von da an gilt es, einen optischen Pfad zu erschaffen, der einen schnell über die Inhalte der Seite navigieren lässt. Gezielt eingesetzte, farblich ausgezeichnete Wegpunkte sind hierbei von entscheidender Bedeutung.
Wie bereits erwähnt, filtert das menschliche Gehirn alles Gesehene nach markanten Objekten. Mit kleinen farblichen Auszeichnungen wie beispielsweise Aufzählungszeichen oder einzelnen farbigen Überschriften kann den Elementen auf den ersten Blick ein neuer Kontext gegeben werden, den wir sofort verstehen. Rote Headlines werden instinktiv als „Fehler” wahrgenommen, während grüne Überschriften automatisch positiv wirken.
Planen Sie Ihren Erfolg
Wichtig ist, dass man ein gesundes Mittelmaß bei der Vergabe der Farben auf einer Webseite findet. Zu wenige Auszeichnungen lassen das Layout unspektakulär und eintönig wirken, zu viele bergen hingegen das Risiko der Verwirrung beziehungsweise Überlastung des Betrachters.
Machen Sie sich daher einen genauen Plan, wohin der Nutzer auf Ihrer Webseite navigieren soll und ermitteln Sie daraufhin einen eindeutigen optischen Pfad. Call-to-Actions, Warenkorb-Icons oder Kontaktformulare sind oftmals das Ziel von optischen Pfaden. Farblich sinnvoll hervorgehoben werden sie auch sofort als solche erkannt. Stellen sie unwichtige Informationen auch optisch in den Hintergrund oder entfernen Sie sie ganz aus der Seite, damit sie nicht vom eigentlichen Ziel ablenken. Mit einem verständlichen Farbleitsystem und einem Strukturierten Seitenaufbau machen Sie es Ihren Kunden leicht, sich auf Ihrer Seite zurechtzufinden. Das wird mit geringeren Absprungraten, einer längeren Verweildauer auf der Seite und mehr Conversions belohnt.